Das Vaude Mark III – ein unkompliziertes Einsteigerzelt mit Verbesserungspotential

„Ein neues Zelt muss her!“ beschlossen meine Freundin und ich während unserer Island-Tour. Aber warum? Dazu muss ich etwas weiter ausholen:

Unser erstes Zelt – ein Vaude der Mark III Serie – legten wir uns vor fünf Jahren zu. Unerfahren wie wir waren, kauften wir es nach kurzer Beratung im Sportgeschäft, ohne vorher zu recherchieren, ob es bessere oder leichtere Zelte gab. Im Abverkauf war es außerdem relativ günstig (etwa 500 €) und wir schlugen sofort zu!

Das kann das Vaude Mark III (Angaben laut Hersteller):

  • Konstruktionsart: Kuppelzelt-Konstruktion
  • Anzahl der Personen: 3 [nach unserer Erfahrung nur mit viel Körperkontakt]
  • Eingänge: 2
  • Apsiden: 2
  • Außenzelt: 5 000 mm Wassersäule
  • Boden: 10 000 mm Wassersäule
  • Zeltmaß (innen): 165 x 215 x 120 cm (L x B x H)
  • Zeltmaß (außen): 385 x 225 x 130 cm (L x B x H)
  • Gewicht: 3.950 g

Unseren ersten Urlaub in Skandinavien konnten wir damit sehr genießen, obwohl mir heute die Haare zu Berge stehen, wenn ich daran denke, wie viel unnötige Ausrüstung wir mitschleppten. Zum Glück war es ein Interrail-Trip und wir mussten unsere Rucksäcke nie lange tragen.
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Vorteile

Ein großer Vorteil des Mark III ist definitiv die Einfachheit des Aufbaus. Die zusammengesteckten Zeltstangen werden einfach in den Ecken des Zeltes fixiert, das Außenzelt hochgezogen und mit Haken bzw. Gummibändern fixiert. So steht es komplett abgespannt in unter 10 Minuten, mit etwas Übung kann es auch alleine aufgebaut werden. Das Zelt steht durch die Kuppelzelt-Konstruktion fast komplett frei  und muss lediglich an den beiden Apsiden abgespannt werden (für größtmögliche Stabilität sollten trotzdem alle Abspannpunkte benutzt werden). Dies ermöglicht es auch, das aufgebaute Zelt an den Stangen hochzuheben und ein Stück über den Boden zu bewegen, um so den besten Standplatz auszuwählen.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Innen- und Außenzelt gekoppelt aufgestellt werden und so das Innenzelt bei einem Aufbau im Regen nicht nass wird. Der Auf- und Abbau wird dadurch sehr erleichtert.

Im isländischen Hochland ist das Wetter bekanntlich nicht immer das Beste, in den teils extremen Regen- und Windverhältnissen stand unser Mark III aber zu jedem Zeitpunkt wie ein Bunker im Wind und ließ keinen Tropfen Wasser durch – warum also ein neues Zelt?

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Nachteile

Ein großer Nachteil war für uns das Gewicht, das Zelt belastete mit seinen 4 kg unsere Rucksäcke (trotz separatem Tragen der Stangen) schon erheblich.  Zusätzlich sogen sich die Gummizüge, die das Außenzelt am Exoskelett befestigen, sowie die bodennahen Mesh‑Streifen für die Belüftung mit Wasser voll, auch das Material des Außenzeltes ließ das Wasser nicht ideal abperlen. Da das Zelt nicht jedes Mal vor dem Einpacken vollständig trocknen konnte, erhöhte dies das Gewicht nochmal um einiges.

Mit gut 165cm Liegebreite ist das Mark III für zwei Personen gemütlich, wird aber mit einigen Ausrüstungsgegenständen und Kleidung im Zelt schnell etwas eng. Die zwei Eingänge und die beiden dazugehörigen kleinen Apsiden waren für uns nicht praktikabel. Wir nutzten nur einen Eingang und platzierten in dieser Apsis unsere Schuhe und Wanderstöcke, in der anderen Apsis legten wir unsere Rucksäcke ab. Unsere Trekking-Rucksäcke waren dafür aber eigentlich zu groß, wir mussten sie übereinander legen und sie drückten dabei trotzdem das Außenzelt nach außen (inklusive nassem Rucksack, wenn es regnete…). Kleidung und andere Gegenstände aus dem unteren Rucksack zu entnehmen, war dadurch sehr mühsam.

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Fazit

Das Vaude Mark III bietet genug Liegefläche für zwei Personen, ist sehr stabil, absolut wasserdicht, sowie schnell und einfach aufgebaut. Leider konnten uns die Aufteilung der Apsiden, das schlechte Trocknungsverhalten des Außenzeltes und das hohe Gewicht auf Dauer nicht begeistern. Mittlerweile ist eine neuere Version des Mark III im Handel, das laut Hersteller 2,9 kg wiegt, aus silikonbeschichtetem Außenmaterial besteht und ohne Belüftungsnetze am Boden auskommt. Somit fallen einige der Nachteile weg, was bleibt, ist die unvorteilhafte Aufteilung der Apsiden.

Nach langer Recherche entschieden wir uns schließlich für ein neues Zelt, das unsere Ansprüche nun mehr als zufriedenstellt. Alles über unser geliebtes Nordisk Oppland 3 erfahrt ihr hier.


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