Der Ogso Diable – Ein verspielter Ski für jedes Gelände

Ich bin von Ogsos Schwarztor, den ich bereits testen durfte (hier zum Test), sehr begeistert und habe mich sehr über die Möglichkeit gefreut, diese Ski vergleichen zu können. Mir wurde der Ski dankenswerter Weise von Ogso zur Verfügung gestellt – der Review spiegelt aber meine Meinung wieder und wurde dadurch nicht beeinflusst. 

Der Diable und der Schwarztor haben die gleiche Skiform – in meinem Fall 186 cm Länge mit 106 mm unter der Bindung, viel „Early Taper“ und Ogsos Superrocker-Konstruktion – aber dennoch unterscheiden sie sich. Und genau darum soll es in diesem Beitrag gehen – was unterscheidet die beiden Ski und für wen sind sie optimal.

Wie so oft kommt es auch hier auf die inneren Werte an! Man muss die Ski nur ansehen um zu bemerken, dass der Diable um einiges wuchtiger ist. Und wenn man ihn in die Hand nimmt merkt man, dass man viel mehr Ski in der Hand hält wie beim Schwarztor. Wie der Schwarztor ist der Diable in der 100 Mittelbreitenserie zu finden und ist mit Ogsos Medium Light Konstruktionsweise gebaut, was auch einen härteren Flex mit sich bringt. 

Aber zuerst – das sagt der Hersteller:

THE BRAND NEW DIABLE 100S FACILITATES TURNS AND PERMITS YOU TO PIVOT. IT’S ENERGETIC AND VERSATILE.

The Diable ski ensures a balanced skiing, so you float smoothly and relaxed having an absolute exceptional experience. It gives an ease in the steep and in the very technical terrain or in the trees. At the same time you can go amazingly fast and stable.

  • Länge: 186 cm
  • Gewicht: 2,25 kg
  • Skibreite: 106 mm unter der Bindung
  • Radius: 20 m
  • Lauflänge: 720 mm

 

Performance

Was mir nach den ersten Schwüngen im Neuschnee bereits auffiel, ist die verspielte Drehfreudigkeit des Diable. Anders wie der Schwarztor, der ein gewisses Tempo braucht um richtig ins Fahren zu kommen, dreht der Diable sehr konsequent und verspielt bereits bei relativ niedriger Geschwindigkeit. Sobald man ihn auf die Kante legt, ist es fast so, als ob der Ski dazu motiviert kurze bis mittellange flüssige Schwünge zu fahren.

Erreicht man dann steileres Gelände und das Tempo wird höher, liegt der Diable vor allem bei mittellangen Schwüngen sehr ruhig im Schnee und ermöglicht kraftsparendes sowie leicht zu kontrollierendes Skivergnügen. 

Der Diable hat mir vor allem natürlich im Powder Spaß gemacht – mit 106 mm unter der Bindung und der Superrocker-Konstruktion ist er, im wahrsten Sinne des Wortes, dafür gemacht. Er meistert auch den Wechsel von einer Schneeart zur anderen suverän, da er konstruktionsbedingt auch zum Beispiel über zerfahrene Pisten oder zerspurte windgepresste Hänge schwimmt und mit seinem Gewicht auch die nötige Laufruhe mitbringt um nicht aus der Bahn geworfen zu werden.

Gewisse Einschränkungen bringt die Konstruktion, ähnlich wie beim Schwarztor, mit sich. Auf eisigen oder harten Pisten fehlt, aufgrund der Mittelbreite und des hohen Rockeranteils, schlicht der Kantengrip. Sobald die Pisten aber weicher und zerfahrener werden, was im Frühjahr der Fall ist, punktet der Diable mit diesen Eigenschaften hingegen wieder – wobei er natürlich nicht die gleiche Pisten-Performance wie ein schmälerer Allmountain-Ski liefert, der dann wahrscheinlich auch bessere Carving-Eigenschaften mitbringt.

Der Diable ist verglichen mit dem Schwarztor ruhiger, etwas vorhersehbarer und drehfreudiger – was man sich durch das mehr an Ski erkauft. Was beide gemein haben ist, dass sie wenig Anforderungen an den Fahrer stellen und einfach zu handeln sind.

Ich habe noch nicht so viele Tage auf dem Diable wie auf dem Schwarztor oder dem Cosmique (hier zum Test) verbracht, gehe aber auch hier von einer ähnlichen Haltbarkeit des Belags und der Kanten aus. Vor allem beim Schwarztor haben diese schon Einiges ohne Probleme wegstecken müssen.

 

Fazit

Der Diable und der Schwarztor sind definitiv für den Off-Piste bereich konzipiert und fühlen sich dort auch am wohlsten – vor allem an Powdertagen sind beide ein Genuss. 

Der Diable bietet im Gegensatz zum sehr leichten Schwarztor mehr Abfahrtsperformance und eben auch in der Abfahrt mehr Vielseitigkeit. Er eignet sich so für jeden, der einen gut ausgewogenen und vor allem drehfreudigen bzw. verspielten Allzweck-Freerideski sucht. 

Kurze Aufstiege mit den Skiern am Rucksack kann man auch mit dem Diable meistern, um unverspurtes Gelände zu erreichen. Jedoch würde ich bei der Bindungswahl die Aufstiegsfunktion außen vor lassen. Der Diable ist für mich ein abfahrtsorientierter Ski, auf den man eine ordentliche Freeridebindung montieren sollte. 

Eine Freeride-Rahmenbindung wäre eine gute Alternative zu einer Freeridebindung ohne Gehmechanismus. Es gibt zusätzlich noch andere Möglichkeiten, die ein Gehen mit einer rein abfahrtsorientierten Bindung zu ermöglichen – z.b. die Modifikation von Cast für die Look Pivot 18 oder die Daymaker Tourenadapter. Diese können aus einem reinen Abfahrtsski ohne Tourenbindung, ein sehr vielseitiges Paket machen, mit dem es sich auch für kurze Strecken – z.B. vom Lift weg – touren lässt, ohne Einbußen bei Sicherheit oder Performance machen zu müssen.

Für diejenigen die viel Touren und abseits von Liften unterwegs sind, aber dennoch einen soliden und vor allem leichten Freerideski suchen, sind mit dem Schwarztor und einer stabilen Tourenbindung – wie der Fritschi Tecton 12 oder der ATK Freeraider 14 bzw. FR14 – gut beraten.

Für beide Ski gilt aber, dass sie für den jeweiligen Einsatzbereich eine sehr gute, solide und vielseitige Performance liefern und dabei dem Fahrer wenig abverlangen, sowie Fehler verzeihend und kraftsparend zu fahren sind.


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